Blogs Beyond Borders – Vom Storyteller zur Erfolgsstory

„Ein bisschen Größenwahn gehört schon dazu.“ Die zwei Jungunternehmerinnen Eva Kaiblinger und Rafaela Carmen Scharf blicken mit ihrem Cross Media Marketing Startup COMEPASS über den Bildschirmrand. Wir baten die zwei Gründerinnen um ein Interview.

Junge Wirtschaft: Marketing, das auf Qualität, nicht auf Quantität aufbaut – wie funktioniert das in der Praxis?

Rafaela: Mit den richtigen Partnern, wie zum Beispiel dem maxima Magazin. Das Blogger Festival 2018 in der Ottakringer Brauerei war praktisch der Proof of Competence für unseren Cross Media Claim. Im Rahmen des Festivals haben wir ausgewählte Blogger unabhängig von ihrer Reichweite mit Awards ausgezeichnet. Insgesamt haben sich 345 Blogger für den Award beworben, das Event zählte mehr als 1.000 Gäste aus der hiesigen Influencer- und Marketingszene. Der Erfolg des Events hat bewiesen: Der Inhalt kommt vor der Reichweite. Und nicht umgekehrt. Es ist wichtig, dass wir uns dieser Philosophie wieder besinnen. Sonst blicken wir einer schleichenden Entwertung von Content entgegen, einer Inflation der modernen Medienwelt, wie wir sie kennen.

Junge Wirtschaft: Diese Projekte klingen in ihrer Ausführung sehr aufwendig. Wie stemmt man solche Größenordnungen zu zweit?

Eva: Zugegeben, ein bisschen Größenwahn gehört schon dazu (lacht). Darüber hinaus braucht es die feste Überzeugung von einer Idee. Dann sind die Ressourcen praktisch unerschöpflich. Natürlich gab es auch externe Kräfte, die uns unermüdlich unterstützt haben. Trotzdem muss man den eigenen Energiehaushalt ökonomisch führen. Das können wir auch anderen Jungunternehmern raten: Schont eure Ressourcen, nutzt Feiertage und Wochenenden. Die Phasen werden kommen, in denen das nicht möglich ist. Dann zehrt man von solchen Momenten.

Junge Wirtschaft: Influencer Marketing ist inzwischen fest etabliert. Wohin soll die Reise für Comepass in nächster Zukunft gehen?

Rafaela: Zeit und Geld sind die wichtigsten Ressourcen der Wirtschaft, weshalb wir Kampagnen mit Partnern wie mit Blogheim.at noch effizienter gestalten. Gemeinsam mit Österreichs größtem Bloggerportal haben wir ein Portal für Click & Create Kampagnen entwickelt, das Influencerkampagnen für jeden Unternehmertyp, vom Startup, über KMUs bis zum Großkonzern, ermöglicht. Für Brands, die primär auf Awareness setzen, ist das sicher ein erster, wirkungsvoller Schritt in die Influencer Sphäre. Aktuell bietet sich zum Beispiel die Weihnachtszeit als idealer Einstieg ins Influencer Marketing an.

Junge Wirtschaft: Wie können Unternehmen die Weihnachtszeit für eine Influencer Kampagne nutzen?

Rafaela:  In der Medienwelt bewegt sich immer alles am Jahreskreis. Ein zyklisches Prinzip, das sich auch im Influencer Marketing bewährt. In der Weihnachtszeit können Unternehmen einerseits klassische Bloggerkooperationen realisieren, indem sie ihre Produkte als Weihnachtsgeschenk oder unentbehrliches Gadget für die Kälteperiode platzieren. Andererseits bieten sich auch die alljährlichen Blogger Adventkalender für eine Kampagne an. Die Top Blogger Österreichs organisieren jedes Jahr autonome oder kollektive Adventkalender. Dabei öffnet sich Tag für Tag – jeweils auf einem oder mehreren Blogs – eine neue Tür, hinter der sich Rezepte, DIY Ideen oder Christmas Outfits inklusive Gewinnspiele für die Community befinden. Unternehmen, die ihre Produkte kennen, wissen das für sich zu nutzen. Ein Zirbenschnaps zum Beispiel wird sich in der Weihnachtszeit sicher besser verkaufen als im Hochsommer. Früh sein lohnt sich aber – die Blogger Adventkalender sind mittlerweile sehr gefragt.

Junge Wirtschaft: PR, Events, Influencer und Cross Media Marketing – wird euer Portfolio in Zukunft noch weiter wachsen?

Eva: Vorerst planen wir nur personelles Wachstum. Eigene Blogs haben wir auch schon. Aber vielleicht gründen wir eines Tages noch unser eigenes Magazin, wer weiß das schon? (lacht).

Rafaela: Ich finde, das ist doch auch das Spannendste an einem eigenen Unternehmen – dass es wächst, und sich ständig verändert. Natürlich braucht es eine einheitliche, klare Linie. Aber ein eigenes Unternehmen, das ist kein statischer Prozess. Ein eigenes Unternehmen, das ist ständige Bewegung, Weiterentwicklung – und vielleicht ist genau das auch das Schönste daran.

Den Print Artikel des YouWe Junge Wirtschaft Magazins findet ihr hier: Junge_Wirtschaft_Wien

Weiterführende Links:

www.comepass.at

www.blogheim.at